Am Wochenende des 22 bis 24 März wurde der Schnoor ein zweites Mal seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt: Eine Künstlerkolonie, die an das Viertel Montmartre in Paris erinnert, erwacht zum Leben! Nach Ladenschluss und weit in die Nacht hinein erleben die Bremer ihren Schnoor besinnlich bis quirlig, rockig, künstlerisch selbstreflektierend bis frivol.
KUNST DER KUNST
Wir als Organisatorinnen, Ute Bescht (ART15) und RuthEECordes, sehen die Veranstaltung als Kunstprojekt:
„DIE KUNST DER KUNST!
Die beteiligten Künstlerhäuser und Galerien waren aufgerufen – sozusagen stellvertretend für die Gesellschaft – wie eine Bildkomposition nach Jonas Burgert, den Geist der Gemeinschaft zu leben und darzustellen. Für uns als Kunstschaffende heißt das, sich dabei nicht anzupassen, sondern authentisch zu bleiben. Den Blick nach innen und nach außen! Als Stadtteil bedeutet das, den besonderen Wert gemeinsamer Erlebnisse und Themen wahr zu nehmen.
Dabei darf es – muss es – vielfältig und auch gegensätzlich sein! „
FÜR DIE BREMER
Daran sollten die Bremer teilhaben. Der ein oder andere musste eine gewisse Schwellenangst überwinden, in die kleinen Künstlerdomizile einzutreten und sich auf das Unbekannte einzulassen. Belohnt wurde man mit nachhallenden Eindrücken!
Kunst macht vieles denkbar.
(Ruth E.E. Cordes – 2019)
Studio Ruth E.E. Cordes – Freitag, den 22.03.2019
Den Blick nach innen und nach außen! Das war auch das Thema der szenischen Lesung von Kirsten Vogel im Studio von RuthEECordes in der Marterburg. Kirsten Vogel ist Schauspielerin und Gästeführerin in Bremen und Paula Modersohn-Becker liegt ihr besonders am Herzen. Wie zeitlos Paulas Kunst ist und wie übertragbar ihr Arbeitsthema „ICH bin ICH“, zeigt sich an dem Abend ganz wunderbar in dem Bogen den die Künstler im kleinen Studio für ihre Gäste spannten: In der Malerei, in der Philosophie und im Jazz (dargeboten von dem Bremer Duo Onagraceae – Nia Wohlgemuth und Dominik Banaschek) fand es sich wieder.
…und am Samstag den 23.3.2019
Mutiger mussten Gäste des Studios in der Marterburg am Samstag sein, denn da ging Christine Franke aus Roßdorf bei Frankfurt mit ihrer Lyrik sehr tief unter die Haut und berührte die Zuhörer sichtlich. In Kombination mit dem stimmgewaltigen Chansonnier Erwan Tacher aus Nantes, der seinen Gesang auf der Gitarre begleitete, nahmen sie Bezug auf die ausgestellte Malerei mit dem Thema „innere Heimat“ im Studio. Impressive Malerei, Lyrik und Chanson, eine gewagte, eine absolut inspirierende Kombination – je nachdem.
Eine ganz besondere kollegiale Geste war das spontane Opening des Wochenendes durch Stelzen-Art mit Janine Jaeggi und Frank Suhrkamp. Sie brachten Mystik und Magie in den Schnoor und eine Menge Goldstaub. Eine Traube von Fotografen folgte ihnen bei ihrem nicht enden wollenden Gang durch die engen Gassen.
Mehr Infos zum WE auf unserer Homepage
!!!!! Nach dem Fest ist vor dem Fest. Am letzten Wochenende im August, 30./31.8.2019 wird die 3. Nacht der schönen Künste stattfinden. Am Sonntag, den 1.9. dann wieder ein „Chill-out“ mit geöffneten Galerien. !!!!!