Niemanden wird es überraschen, wenn ich jetzt behaupte: Die Toskana ist wunderschön! Und doch muss ich gestehen, dass ich es war, die überrascht war. Denn ich hatte nicht mit DIESER Schönheit gerechnet. Es gab etliche Situationen, in denen ich es beinahe unheimlich fand. So atemberaubend war der Blick über die Ebene, oder das Farbenspiel am Himmel.

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Von Prato Verde aus – einem Familienbetrieb, mit Olivenölproduktion, Weinanbau und Restaurantbetrieb, der sehr liebevoll geführt wird – kann man innerhalb kürzester Zeit Lucca erreichen, Florenz, Pisa, Vinci. Natürlich kann man auch noch viel weiter fahren, oder die Ferienwohnungen einfach als Zwischenstopp nutzen. Wir haben es allerdings nicht bereut, einfach dort geblieben zu sein. Tagsüber schwimmen und entspannen, oder malen auf der Terrasse, aufgrund der Hitze nur kleine Wanderungen und hin und wieder eine Stadtbesichtigung. Oder eine Oper! Denn wie wir vor Ort feststellen durften, waren wir zur rechten Zeit angereist, um an den Puccini-Festspielen teilzunehmen.

Lucca
In nur 15 km Entfernung liegt Lucca. Eine besonders reizvolle alte Stadt mit gut erhaltener Stadtmauer, die die Bewohner nutzen um abends zu joggen, spazieren zu gehen oder mit der Familie zu picknicken. Lucca ist eine Stadt, deren Reichtum auf Textelindustrie zurückzuführen ist. Lucca’s Altstadt ist besonders charmant. Der Geburtsort Puccini’s zieht auch heute noch junge Musiktalente an und sie studieren nicht nur in Lucca, sondern musizieren auch in den Straßen. Bevorzugt am Wochenende! Oder in den geöffneten Kirchen. Oder sie treffen sich auf ein Getränk kurz vor Sonnenuntergang auf einen der vielen Piazzas.

Florenz
Natürlich waren wir in Florenz. Natürlich!
Wir waren sogar 3x dort! Und es hat noch nicht gereicht.
Florenz ist keine günstige Stadt. Und mit jeder einzelnen Sehenswürdigkeit wird Geld gemacht. Allerdings gibt es immer auch die Möglichkeit, einfach nur durch die Straßen zu schlendern und die Atmosphäre aufzunehmen. Kaum eine andere Stadt hat so viel kulturelle Bedeutung wie diese und das kann man an jeder Ecke der Altstadt sehen. Die Medici haben Künstler und Gelehrte in die Stadt geholt und sie die Stadt gestalten lassen. Einen Tag sind wir 10 km gelaufen, haben uns zwischendurch mit italienischen Köstlichkeiten in der Markthalle versorgt und sie in irgendeiner Parkanlage verspeist. Wir haben den Arno auf der Ponte Vecchio überquert und Florenz vom Piazzale Michelangelo aus betrachtet. Eine Woche später waren wir ganz früh in der Stadt und haben es gewagt, uns in die Schlange „for free“ zur Santa Maria del Fiore zu stellen. Die Uffizien waren ein Muß! 90 Räume angefüllt mit Kunst. Alleine für „Die Geburt der Venus“ und „Der Frühling“ von Botticelli und „Judith und Holofernes“ von Artemesia Gentileschi hat sich der Besuch für mich schon gelohnt. Aber auch Leonardo da Vinci und Caravaggio, oder Cranach.

Vinci
Ein kleiner Ort südwestlich von Florenz, der garnicht so überlaufen ist, es aber eigentlich sein sollte, ist Vinci. Die Geburtstätte von Leonardo da Vinci. Wir wären aufgrund der anhaltenden Hitze garnicht hingefahren, wenn nicht ein lieber Freund uns den Besuch empfohlen hätte. Vinci liegt mitten in den typischen Toskana Hügeln, umringt von Olivenhainen. Natürlich schlägt der Ort Profit aus dem berühmten Namen. Aber alles auf eine sehr herzliche Art und nicht überkommerzialisiert. Nach der touristisch überlaufenden Stadt Florenz ist die Ruhe und Bodenständigkeit von Vinci ein Genuß. Und ganz im Gegensatz zum Louvre in Paris vor der Mona Lisa, hat man hier das berühmteste Bild von Leonardo da Vinci ganz für sich. Ok, die Kopie! Aber egal.

In nur 40 min waren wir am Mittelmeer. Allerdings mit keinem guten Gewissen und nur für 3 Stunden. Völlig überlaufen, mit überteuerten Strandgebühren und nur wenigen öffentlichen Strandabschnitten in Viareggio. Ein Strandabschnitt fand zumindest meine ästhetische Zustimmung. Besonders wegen der schönen Motive auf der Fahrt zum Zielort.

 

Leider ist auch dieser Urlaub irgendwann zuende gegangen. Auf der Rückfahrt haben wir am Gardasee halt machen können. Oben auf dem Berg von Tremosine sul Garda bezogen wir ein Appartement mit einem atemberaubenden Blick auf den See.