3. NACHT DER SCHÖNEN KÜNSTE IM BREMER SCHNOOR | 30.08.-1.9.
Ausstellung geht in die Verlängerung, bis 5.9.2019

Gemeinschaftsausstellungen sind immer besonders reizvoll, weil sie durch ihre Vielfalt das Thema verstärken. Sie beleuchten eine Frage von unterschiedlichen Positionen, bringen verschiedene Aspekte ein. Die Künstler wollen den Betrachter erreichen. Und mit ihrer oft mühevollen Arbeit nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich berühren. Wir haben uns gefreut, dass sich die Besucher der „Nacht der schönen Künste im Bremer Schnoor“ Fragen gestellt haben, sich ausgiebig mit Zeit und Interesse durch die Ausstellung haben „führen“ lassen. Das ist nicht nur eine Form der Wertschätzung. Sie werden so Teil unseres Wirkens. Kunst ist nichts ohne Betrachter.

„Etwas Besseres als den Tod findest Du überall….“ ist ein Zitat aus dem Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“ Das Märchen feiert dieses Jahr 200.ten Geburtstag. Dem zu Ehren zeigte die Kunsthalle Bremen die Ausstellung „Tierischer Aufstand“. Mut und Solidarität sind die Kernbegriffe der Geschichte. Hier wurde aufgezeigt wie vielfältig das Märchen interpretiert und auch kommerzialisiert wurde und wird. Die Gebrüder Grimm zeichneten in ihrem Märchen das Bild einer Revolution, einer Sozialutopie. Die damalige Botschaft ist durchaus optimistisch. Die Stadtmusikanten sorgen erfolgreich für ihre Gemeinschaft.
Heute müssen wir uns wieder oder immer noch fragen: Darf das? Darf Diversität, Integration, Gleichberechtigung, Respekt für die Alten in unserer Gesellschaft, Respekt für Gehandicapte und weiterführend Respekt für Gesellschaft und Umwelt und die Lösung der Folgen von Urbanisierung, darf das utopisch bleiben? Besonders im Hinblick auf die Entwicklungen der letzten 40 Jahre bedarf es offensichtlich Mut und Solidarität um Schritte gehen zu können, damit ein tatsächlich sozial verträgliches Leben kein Märchen bleibt.

Folgende Künstler haben sich auf den Weg gemacht, um das Märchen der Stadtmusikanten aus heutiger Sicht „neu zu erzählen“.

Dietmar Brandstätter – zeigt auf, das FLUCHT, OBDACH und Obdachlosigkeit ein immerwährend aktuelles Thema war und ist.

Peter C. Creuzburg
„Die Fluchtbewegung geht auf Angst und Verzweiflung zurück unter Aufgabe der Heimat und allen Besitzes. In der Hoffnung auf eine Zukunft in Frieden.“

Scarlett Fink
Porträts sind bei ihr mehr als nur die Dokumentation von Proportionen, sie erzählen Geschichten.

Elisabeth Fitting
Ihre gezeigten Arbeiten zu den Themen Altersarmut und Konsumverhalten sind beides keine aktuellen Arbeiten. Aber leider beides anhaltend aktuelle Themen.

Karin Friedrichs
Mut – so sagt sie – ist etwas, was man bei Tanz, bei Musik und in der Kunst auf authentischte Art und Weise erlernt und zum Ausdruck bringt.

Elisabeth Schuller-Köster
Meine Kunst ist immer ein Spiegel meiner Seele.

Anja Stahmann
Die studierte Soziologin und heutige Sozialsenatorin Bremens schickt zeichnerisch Hühner aus Legebatterien zu Ritter Roland um ihr Leben zu retten. „La Strada della musica. Viva Bremen!“

Ilona Tessmer
Es geht ihr um Themen wie Werden und Vergehen, Lebensabschnitte und Lebensverläufe, Verwurzelung, Entwurzelung, Erinnerung und Suche nach Heimat treiben sie um.

RuthEECordes
Landschaftsbilder zeigen ein Empfinden, erzählen von innerer Heimat und dem Respekt vor der Natur.